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Thüringen hat gewählt – Jetzt heißt es: Zusammenhalten und nach vorne schauen

  • christophmatthes86
  • 31. Aug. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Nach der Landtagswahl in Thüringen ist es Zeit, einen Schritt zurückzutreten und zu reflektieren, was das Ergebnis für uns bedeutet. Es mag einige überraschen, andere enttäuschen oder zufriedenstellen, aber am Ende bleibt eine zentrale Wahrheit: Das Parlament ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Jeder von uns trägt Verantwortung für das, was nun vor uns liegt.


Es ist leicht, sich in Diskussionen darüber zu verlieren, wer schuld ist oder was hätte anders laufen können. Doch letztlich repräsentiert das Wahlergebnis die Vielfalt – und ja, auch die Widersprüche – unserer thüringischen Gesellschaft. Die direkte Repräsentanz fordert, dass bestimmte Gruppen von ihresgleichen vertreten werden – also Frauen von Frau, Transleute von Transleuten - dann ist es nur logisch, dass auch die weniger beliebten oder kontroversen Ansichten ihren Platz im Parlament finden. Wenn es in der Gesellschaft einige „Deppen“ gibt, müssen wir damit leben, dass auch solche Stimmen im Parlament vertreten sind. Das mag uns nicht gefallen, aber es ist ein Teil der Demokratie.


Wir sehen in der Wirtschaft einen Fachkräftemangel. Warum sollten wir dann erwarten, dass das Parlament, welches doch ein Abbild unserer gesamten Gesellschaft und Wirtschaft ist, frei davon ist? Die Erwartung, dass unsere Volksvertreter perfekt und makellos sind, ist ebenso unrealistisch wie die Vorstellung, dass unsere Wirtschaft ohne Probleme funktioniert.


Darüber hinaus sollten wir uns an unsere Empörung erinnern, wenn in anderen Ländern keine freien Wahlen stattfinden oder wenn das Ergebnis dort schon vor der Wahl feststeht. Auch in der DDR waren freie Wahlen ein Wunschtraum. Wir wollen freie und faire Wahlen, und genau diese haben wir. Das bedeutet jedoch auch, dass wir mit den Ergebnissen leben müssen, egal wie sehr sie unseren persönlichen Vorstellungen widersprechen. Wer nicht bereit ist, das Wahlergebnis zu akzeptieren, stellt das Prinzip der freien Wahl infrage – und das wäre der erste Schritt in eine Richtung, die wir (hoffentlich) alle nicht wollen.


Jetzt, nach der Wahl, ist es wichtiger denn je, dass wir uns besinnen. Es geht nicht darum, Posten hin und her zu schieben oder das meiste für sich selbst herauszuholen. Die Aufgabe unserer (neu)gewählten Abgeordneten besteht darin, dem Land und seinen Menschen zu dienen – und das bedeutet, gemeinsam Lösungen zu finden und Kompromisse einzugehen.


Lassen wir uns von karnevalistischem Humor leiten: So wie im Karneval jeder mitfeiert, egal aus welchem sozialen oder politischen Lager er kommt, so sollten auch unsere Volksvertreter zusammenarbeiten, unabhängig von ihrer politischen Herkunft. Der Sinn und Zweck unseres Parlaments ist nicht, das eigene Ego oder persönliche Ideologien zu bedienen, sondern das Beste für Thüringen und seine Bürger – also uns alle – herauszuholen.


Lasst uns die Herausforderungen gemeinsam angehen, mit Humor, Anstand, Haltung, Vernunft und einem klaren Fokus auf das Wohl unseres Landes. Denn am Ende zählt nicht, wer den lautesten Streit führt, sondern wer die besten Lösungen für alle findet.

 
 
 

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