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Thüringen fokussieren und zusammenhalten

  • christophmatthes86
  • 29. Aug. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

In der heutigen Zeit, in der politische Debatten immer hitziger werden und man das Gefühl bekommt, dass wir uns nur noch daran erinnern, wogegen wir sind, statt wofür möchte ich einen Appell an die Vernunft richten – insbesondere mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl am 1. September 2024 in Thüringen.


Es ist besorgniserregend, dass sich die politischen Diskussionen oft um geopolitische Entscheidungen drehen, die weit über die Befugnisse unseres Landtags hinausgehen. Anstatt uns mit Themen zu beschäftigen, die wir hier in Thüringen wirklich beeinflussen können, verzetteln wir uns in Debatten über Fragen, die von Berlin, Brüssel oder gar Washington, Moskau und Peking entschieden werden. Diese Themen mögen wichtig sein, aber sie lenken von den thüringischen Herausforderungen und Chancen ab.


Der Fokus auf das, was schlecht läuft, lässt mich zweifeln, ob diejenigen, die unser Land derartig schlechtreden, tatsächlich in der Lage sind, es besser zu machen – besonders dann, wenn sie sich mehr mit internationalen Konflikten oder Parteiverbotsverfahren beschäftigen als mit den konkreten Bedürfnissen der Menschen in Thüringen.


Wie sollen diese Themen das Leben in Thüringen verbessern? Wir sollten uns auf das konzentrieren, was wir hier und jetzt in unserem Wirkungsbereich wirklich bewirken können. Es wird Zeit, dass wir wieder über Thüringen sprechen – über das Gute, das wir haben, und über das Potenzial, das wir nutzen können. „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“ sagte einst Kafka – lasst uns also lernen wieder jung zu werden indem wir wieder das Schöne und Gute in unserem Land und unserer Gesellschaft erkennen.


Auch die Akzeptanz von Meinungsverschiedenheiten als Teil des demokratischen Prozesses scheint es gar nicht mehr zu geben. Wir müssen beginnen, zu akzeptieren, dass Konsens nicht immer Gleichheit bedeutet, sondern dass auch die Einigung auf Dissens ein Konsens sein kann. Erich Kästner sagte treffend: „Man kann auf seinem Standpunkt stehen, sollte aber nicht darauf sitzen.“ Dieser Satz sollte uns dazu ermutigen, wieder Mittel- und Lösungswege zu finden, indem wir eine Debattenkultur pflegen, die über kindische Sandkastenkämpfe hinausgeht.


Wir sollten uns darauf konzentrieren, was uns vereint, anstatt uns ständig auf das zu stürzen, was uns trennt. Denn im letzten Landtag waren bereits sechs Parteien vertreten, und dieses Mal könnten es mindestens sieben werden. Warum? Weil wir Thüringer bunt sind und unser Landtag sollte diese Buntheit widerspiegeln. Aber das macht nur Sinn, wenn niemand versucht, seine Farbe über alle anderen zu stülpen.


Unser Ziel muss ein Thüringen für alle sein, in dem die Demokratie in all ihren Facetten gelebt wird – ohne Ausschlüsse, ohne Zickereien, sondern im Dienst aller Wählerinnen und Wähler. Lasst uns also gemeinsam daran arbeiten, die Vielfalt unseres Landes zu bewahren und zu fördern, statt uns in Kleinkriegen zu verlieren.

 
 
 

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