Die Welt ist nicht schlechter geworden – wir sehen es nur anders
- christophmatthes86
- 20. Dez. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Schlechte Nachrichten scheinen heute allgegenwärtig: Terroranschläge, Kriege, Katastrophen. Doch ist die Welt wirklich schlechter geworden, oder hat sich nur unsere Wahrnehmung verändert? Dank moderner Kommunikationstechnologien erreichen uns Schreckensmeldungen aus der ganzen Welt in Echtzeit. Was früher lokal begrenzt blieb, wird heute global erlebt – und oft dramatisiert.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Gewalt, Konflikte und Unruhen sind keine neuen Erfindungen. Vor 50 Jahren, 1974, erschütterte der Bombenanschlag auf das "Maison de France" in Berlin die Öffentlichkeit. Vor 100 Jahren, 1924, tobte der Rifkrieg in Marokko. Vor 200 Jahren, 1824, hatten die Napoleonischen Kriege Europa verwüstet und geopolitische Grenzen neu gezogen.
Und es geht noch weiter zurück. Vor 300 Jahren, 1724, gab es die brutale Unterdrückung von Aufständen in Schottland nach den Jakobitenkriegen. Vor 400 Jahren, 1624, wütete der Dreißigjährige Krieg, einer der verheerendsten Konflikte Europas, der Millionen das Leben kostete. Und vor 500 Jahren, 1524, brach der Deutsche Bauernkrieg aus, in dem soziale Ungleichheit und religiöse Spannungen zu grausamen Kämpfen führten.
Schon immer hatten Menschen Gründe, sich über die „schlechte Welt“ zu beklagen. Doch was macht die Welt schlecht? Die Erde selbst? Wohl kaum. Es sind die Menschen, die darauf leben, die durch Machtgier, Ignoranz und Egoismus Leid über andere bringen. Eine uralte Weisheit lehrt uns: „Was der Mensch sät, das wird er ernten.“ Gewalt gebiert Gewalt, Hass nährt Hass.
Interessanterweise zeigt uns die Geschichte nicht nur die Dunkelheit, sondern auch das Licht. Menschen haben immer wieder Wege gefunden, zu heilen, zu versöhnen und Neues zu schaffen. Heute wissen wir, dass die Welt, trotz ihrer Schrecken, auch voller Möglichkeiten ist. Nie zuvor hatten wir solche Werkzeuge, um Wissen zu teilen, Krisen zu bekämpfen und Gutes zu tun.
Vielleicht ist es Zeit, die Flut negativer Nachrichten mit Weisheit zu begegnen. Nicht alles, was uns erreicht, ist die ganze Wahrheit. Nicht jeder Sturm ist eine Apokalypse. Manchmal ist es unsere Aufgabe, den Frieden in uns selbst zu finden und mit kleinen Taten für eine bessere Welt zu sorgen. „Suche das Gute, und du wirst es finden“, heißt es in einem alten Text.
Unsere Welt ist nicht schlechter, als sie früher war. Wir sehen nur mehr. Und genau deshalb könnte es helfen, einfach mal das Handy beiseitezulegen. Denn wenn wir ehrlich sind, ist dieses Gerät oft nur dazu da, dass wir uns sämtliche Schreckensmeldungen 24/7 direkt ins Haus holen. Vor 50, 100 oder 200 Jahren gab es das nicht – und vielleicht machte genau das die Welt damals scheinbar besser, als sie heute scheint.
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